2 Fragen an Stéphanie Dommange

Stéphanie Dommange, Directrice Régionale TER Grand Est, SNCF Voyageurs SA

Stéphanie Dommange, Regionaldirektorin TER Grand Est, SNCF Voyageurs SA

Sie diskutieren am bk21 als Podiumsteilnehmerin zur Trinationalen S- Bahn Basel. Was kann SNCF als Unternehmen beim Angebotsausbau der trinationalen S-Bahn Basel beitragen?

Die SNCF freut sich über dieses Projekt, welches eine grosse Chance für die Entwicklung der bedeutsamen grenzüberschreitenden Region um den Ballungsraum Basel ist. Wir sind überzeugt, dass dieses Projekt die Attraktivität der Region erhöhen wird, indem es eine neue Dimension für Gelegenheitskunden und Touristen schafft. Zudem wird der Schienenanschluss des EuroAirports mit der Schaffung eines neuen Infrastrukturnetzes sowie die geplante trinationale S-Bahn täglich Tausenden von Pendlern und Reisenden den Alltag erleichtern.

Im Rahmen dieses Projekts erhält die SNCF Gruppe die Möglichkeit, ihre Erfahrung im nationalen Nahverkehr unter Beweis zu stellen. So transportiert SNCF Transilien (Anm. Regionalverkehrsnetz im Grossraum Paris) derzeit auf 15 Strecken – und davon 5 im Regionalverkehr – jedes Jahr 2 Milliarden Reisende in der Region Ile-de-France und trägt zur Entwicklung der Express-Netze im Rahmen von großen Projekten wie dem Grand Paris Express oder Eole bei.

Mit TER Grand Est, einem historischen Transportunternehmen auf der Achse Basel – Mülhausen – Strassburg, verfügt die SNCF über eine lokale Präsenz, die für dieses Projekt ein grosses Plus ist. In erster Linie, weil wir viel über die Kunden und ihre Wünsche wissen, was uns hilft, den Grenzverkehr und die täglichen Fahrten mit der Trinationalen S-Bahn Basel auszubauen. Aber vor allem verfügen wir über solide Partnerschaften mit den SBB und den Behörden und haben mit ihnen bereits verschiedene Projekte zur Vereinfachung der Mobilität durchgeführt. Diese Verbindung hat insbesondere zur Schaffung einer spezifischen Tarifstruktur sowie einer Taktverdichtung auf der Linie Mülhausen – Basel geführt, was von den Reisenden gut angenommen wurde.

Basel ist ja nicht der einzige Grenzraum der SNCF. Wie engagieren Sie sich entlang des Oberrheins und im Raum Genf und welche Erfolgsfaktoren leiten Sie daraus für den Raum Basel ab?
Für die Region Grand Est mit ihrer 800 km langen und auf 4 Länder verteilten Grenze ist der grenzüberschreitende Verkehr eine besondere Herausforderung. Dieser beträgt 20% des täglichen Verkehrs in der Region.

Um den Ausbau dieser Mobilität zu begleiten, ist der Schlüsselfaktor für den Erfolg eine Kooperation der verschiedenen Akteure. So können technische, kulturelle und sprachliche Barrieren, die möglicherweise vorhanden sind, abgebaut und Arbeitsprozesse vereinfacht werden. Indem wir unsere Erfahrungen und unser Wissen teilen, erreichen wir Lösungen, die mehr sind als nur eine Addition von Kompetenzen. Indem jeder Partner, sein fundiertes Wissen aus seinem Gebiet einbringt, ist das Angebot besser auf die Wünsche der Reisenden abgestimmt. So hat erst kürzlich die Partnerschaft von SNCF und SBB die Umsetzung des «Léman Express» ermöglicht, eines in Europa einmaligen Regionalverkehrsnetzes, welches von einer Betriebsgesellschaft geleitet wird. Für den Ausbau der Trinationalen S-Bahn Basel wird die gute Zusammenarbeit zweifellos der Schlüssel zum Erfolg sein.

 

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